Die Gaspreisentwicklung lässt sich aktuell schwer voraussagen. Der Sprecher der Bundesnetzagentur Herr Müller sieht einen bei einem Lieferstoff von Gas aus Russland einen Mangel kommen. Die Preise würden weiterhin ansteigen. Die große Gefahr liegt bei einem Gasstopp aus Russland darin, dass die Speicher maximal zwei Monate ausreichen würden. Derzeit sind die deutschen Gasspeicher zu 60 Prozent gefüllt.
Steigende Gaspreise in 2022
Spannend wird es in der Zeit vom 11. bis 21. Juli. In dieser Zeit findet die jährliche Wartung der Gaspipeline in der Ostsee statt. Es wird vonseiten der Bundesregierung damit gerechnet, dass es zu einer andauernden politischen Wartung kommen könnte. Die Wartung würde somit als Instrument genutzt werden, um das sogenannte „Empty Gas“ einzuleiten. Der Wirtschaftsminister Habeck stellt die Bürger des Landes darauf ein, dass kein Gas mehr aus Russland fließen könnte. Der Ausfall von russischem Gas hätte eine rasant stark steigende Gaspreisspirale zur Folge.
Die Gaspreisentwicklung seit Jahresbeginn 2022
Seit Jahresbeginn sind die Preise für Gas nach dem Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BEDW) um durchschnittlich 75 Prozent angestiegen. Im Schnitt wurde bei einem Verbrauch von 20.000 kWh mit einer Mehrbelastung von ca. 1.130 Euro jährlich pro Haushalts gerechnet.
Ab Mitte März fielen die Preise um 10 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Der gesamte Gaspreis blieb weiterhin hoch. Seit Mitte 2022 kam es zu einem erneuten Preissprung. Der aktuelle Gaspreis liegt bei ca. 20 Cent pro Kilowattstunde. Mit einer weiteren Erhöhung müssen die Haushalte rechnen.
Fast die Hälfte des Gasbedarfs stammt aus Russland
Die deutsche Regierung machte sich in der Vergangenheit stark abhängig von russischem Gas. Knapp die Hälfte des Erdgases wird aus Russland geliefert. Nord Stream 2 sollte sogar ab Ende 2021 den Bedarf von russischem Gas erhöhen. Doch so weit kam es nicht. Mit dem Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine wurde die neu gebaute Ostsee-Pipeline Nord Stream 2 gekappt. Die Großhandelspreise an der Börse für Gas kannten nur noch eine Richtung: nach oben.
Die aktuelle Situation Mitte 2022
Russland verkauft sein Gas mittlerweile an andere Staaten. Der politische Druck wächst vonseiten Russland. Die Gaslieferungen aus Russland wurden Ende Juni stark gedrosselt. Herr Müller von der Bundesnetzagentur richtet sich an das Volk und sprach seine Bedenken aus, welche Konsequenzen der Gaslieferstopp von Russland auslösen würde. Für den Grünenpolitiker Klaus Müller ist die Gefahr gegeben, dass die Haushalte in drei Monaten ihre Gasrechnungen nicht mehr bezahlen könnten. Mit weiteren Gaspreissteigerungen sei zu rechnen. Markus Söder aus Bayern sieht gar einen kalten Winter auf die Bevölkerung zukommen. Angebot und Nachfrage regeln bekanntlich den Markt. Die Aussichten sind alles andere als rosig. Die deutsche Regierung wirkt bezüglich der Gaspreisentwicklung orientierungslos.
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